Wann lohnt eine Immobilie?

Lohnenswerte Investition

Wer eine Immobilie kauft, um sie zu vermieten, wird sich vorher überlegen, ob das Investment finanziell sinnvoll ist. Ohne eine vollständige finanzmathematische Betrachtung herzuleiten kann aber folgende einfache Aussage getroffen werden: Eine vermietete Immobilie, die keine monatlichen Belastungen erzeugt, lohnt sich, wenn sie zum größten Teil mit Krediten finanziert wurde. Zudem können Sie einige Immobilien kaufen, wenn Sie von diesen finanziell nicht belastet.

Geht man von Krediten mit einer Laufzeit von 30 Jahren aus, und einem Eigenkapitaleinsatz von ca. 30% (20% des Kaufpreises + 12% (=ca. 10%) Nebenkosten), so hat man sein Geld in dieser Zeit mindestens ver-3-facht - sollte die Immobilie ihren Wert erhalten (entspricht einer Rendite von 3,7%). Schaut man die letzten Jahrzehnte zurück, so haben sich die Immobilienpreise jedoch weit besser entwickelt, als nur ihren Wert zu halten (eine Verdopplung entspräche einer Rendite von über 6%).

Die Frage ist also: Wie hoch ist die Miete, die für ein lohnenswertes Investment erzielt werden muss? Diese Frage kann mit dem praktischen Immobilienrechner beantwortet werden - die Rede ist von der Grenzmiete.

Für eine vollumfängliche Beantwortung nach “wann lohnt sich eine Immobilie” - auch in Abgrenzung gegenüber anderer Investitionsmöglichkeiten - müssen Bücher gewälzt und Glaskugeln bemüht werden. Für ersteres ist diese Webseite nicht gedacht - und zweiteres soll genau nicht getan werden, sondern es wird ausgerechnet, ob sich die Investition “lohnt” im ungenauen finanziellen Sinne.

Ein Wort zur Rendite: Ist die Grenzmiete erreicht, so ist die Rendite des eingesetzten Eigenkapitals (Eigenkapitalrendite) gleich Tilgung / Eigenkapital. Sprich: Je höher der Kredit und je niedriger das eingesetzte Eigenkapital, desto höher die Eigenkapitalrendite - bei gleichzeitig steigendem Risiko. Steigt die Miete über die Grenzmiete, so steigt auch die Eigenkapitalrendite.

Welche Begriffe und Daten werden benötigt, um die niedrigste Miete zu ermitteln, bei welcher die Immobilie “nebenher läuft” - also finanziell nicht belastet? Anbei die Übersicht aller wesentlichen Bereiche, aus denen Daten benötigt werden:

  • Daten der Immobilie selbst wie Kaufpreis

  • Daten des Kredits

  • Daten die Vermietung betreffend (i.d.R. umlagefähige und nicht umlagefähige Kosten)

  • Einkommensteuer bzw. der Grenzsteuersatz

Sobald diese Daten bekannt sind, kann die Grenzmiete (VMG) - also die Miete, ab der die Immobilie keine finanzielle Belastung darstellt - berechnet werden mit folgender Formel:

Der Einfachheit halber ist auf dieser Seite ein Rechner integriert, mit dem Berechnungen vorgenommen werden können. Der Rechner ist so konzipiert, dass bspw. auch ausgerechnet werden kann, welcher Anschaffungspreis bei einem bestimmten Kreditvolumen noch lohnenswert ist.

Immobilienrechner

Mit folgendem Immobilienrechner können Sie jeden einzelnen Wert (“Was”) ausrechnen lassen - wenn Sie die anderen Werte jeweils eingeben.

Beispielszenarien:

  • Sie möchten wissen, wie hoch die Warmmiete Ihrer vermieteten Immobilie sein muss, um monatlich selbst nicht drauflegen zu müssen? (Und die Frage, die dahintersteckt: Ist diese Miete überhaupt erzielbar?)

  • Sie möchten wissen, wieviel Kredit Sie aufnehmen müssen, um eine erzielbare Miete verlangen zu können?

  • Wieviel Tilgung können Sie sich leisten?

  • Was darf die Immobilie insgesamt kosten?

  • usw.

Smartphone bitte quer halten!

Was
(Häufigkeit|Einheit)
Beispiel Wert
(9 von 10)
Resultat monatlich
(EUR)
jährlich
(EUR)
Anschaffungskosten
(einmalig|EUR)
500000 -
Anteil Gebäude
(einmalig|%)
80 -
AfA
(jährlich|%)
2.0
Kredit
(einmalig|EUR)
400000 -
Zins
(jährlich|%)
4.1
Tilgung
(jährlich|%)
1.0
Grenzsteuersatz
(jährlich|%)
42 -
Lfd. Kosten umlegbar
(monatlich|EUR)
250
Lfd. Kst. nicht umlegbar
(monatlich|EUR)
300
Grenzmiete inkl. umlegbare Kosten
(monatlich|EUR)
2225.86
Grenzmiete kalt
(monatlich|EUR)
1925.86

Was
(Häufigkeit|Einheit)
Beispiel Erläuterung
Anschaffungskosten
(einmalig|EUR)
500000
  • Kaufpreis + Kaufnebenkosten (Makler, Notar, Grunderwerbsteuer - typischerweise ca. 12%)
  • eventuell plus hohe Renovierungs-/Sanierungskosten innerhalb der ersten 3 Jahre nach Erwerb
Anteil Gebäude
(einmalig|%)
80
  • Anteil des Gebäudewerts bezogen auf den Kaufpreis
  • Kann evtl. im Kaufvertrag angegeben oder nachträglich per Gutachter festgestellt werden.
AfA
(jährlich|%)
2.0
  • Die Abschreibung auf das Gebäude
  • Die Restnutzungsdauer kann per Gutachter festgestellt werden.
  • Dieser Wert hat einen sehr hohen Einfluss auf die Rendite!
Kredit
(einmalig|EUR)
400000
  • Wieviel Geld wird von der Bank geliehen?
  • Typischerweise maximal 80% des Kaufpreises (Preis, der im Kaufvertrag steht)
  • Bei einer Beleihung über 80% steigen die zu zahlenden Zinsen stark an, und schmälern die Rendite.
Zins
(jährlich|%)
4.1
  • Der Zins, der an die Bank gezahlt wird.
Tilgung
(jährlich|%)
1.0
  • Die Tilgung, die an die Bank gezahlt wird.
  • Das ist der Gewinn, der bei der Grenzmiete und sonstigen gleichbleibenden Werten (Gebäudewert bspw.) erzielt wird.
Grenzsteuersatz
(jährlich|%)
42
  • Steuersatz, der für den letzten verdienten Euro bezahlt wird (aufgrund der Steuerprogression)
  • Da der Grenzsteuersatz und die dadurch eingesparte Steuer immer weniger wird, je mehr eingespart wird, ist die Berechnung an dieser Stelle ungenau (jedoch ist diese Ungenauigkeit meist zu gering, um relevant zu sein).
  • Der Grenzsteuersatz kann hier berechnet werden: Bundesministerium der Finanzen (Steuerberechnung)
Lfd. Kosten umlegbar
(monatlich|EUR)
250
  • Die Kosten, die auf Mieter umgelegt werden können (d.h. diese werden von den Mietern bezahlt).
  • Bei WEGs (wenn die vermietete Immobilie/Wohnung Teil eines Hauses ist), werden diese Kosten fast vollständig von der Hausverwaltung berechnet.
  • Bei komplett selbstverwalteten Immobilien übernimmt der Vermieter die Aufstellung der Kosten
  • Die Grundsteuer ist meist Teil der umlegbaren Kosten
  • 0 eintrage, sofern die Berechnung nur anhand der Grenzmiete kalt geschehen soll.
Lfd. Kst. nicht umlegbar
(monatlich|EUR)
300
  • Kosten, die nicht umgelegt werden können - also vom Vermieter bezahlt werden.
  • Bei WEGs (wenn die vermietete Immobilie/Wohnung Teil eines Hauses ist), sind Hausverwaltungskosten ein Teil.
  • Bei komplett selbstverwalteten Immobilien bestehen diese meist nur aus Reparaturkosten und wenigen kleineren Positionen
Grenzmiete inkl. umlegbare Kosten
(monatlich|EUR)
2225.86
  • Die zu erzielende Miete (inkl. Nebenkosten), bei der weder Gewinn noch Verlust mit der Immobilie - bezogen auf den Cashflow - gemacht wird.
  • Mieter müssen i.d.R. zu den Nebenkosten noch die Heizung, Strom, Internet/Telefon und GEZ bezahlen.
  • Werden die laufenden umlegbaren Kosten auf 0 gesetzt, so ist die Grenzmiete inkl. umlegbare Kosten gleich der Grenzmiete kalt.
Grenzmiete kalt
(monatlich|EUR)
1925.86
  • Die zu erzielende Kaltmiete (exkl. Nebenkosten), bei der weder Gewinn noch Verlust mit der Immobilie - bezogen auf den Cashflow - gemacht wird.